Ziel des Projekts ist es, verfügbare quantitative Daten zur Größe von LGBTIA-Populationen in den Mitgliedstaaten der OECD systematisch zusammenzutragen und zu analysieren. Dabei wird auch untersucht, auf welchen Definitionen diese Schätzungen jeweils beruhen und wie methodisch mit der Erhebung umgegangen wurde. Die Erkenntnisse sind entscheidend für eine evidenzbasierte Planung von Unterstützungsangeboten, gesundheitlicher Versorgung und Antidiskriminierungsmaßnahmen.
Die Übersichtsarbeit folgt der etablierten Methodik für Scoping Reviews des Joanna Briggs Institute (JBI) und wird gemäß der PRISMA-ScR-Richtlinien durchgeführt. Eingeschlossen werden Studien und Berichte, die seit dem Jahr 2000 erhoben wurden – darunter epidemiologische, sozialwissenschaftliche und statistische Quellen. Die Analyse umfasst 38 OECD-Mitgliedsländer mit Fokus auf nationale und regionale Daten.
Im Zentrum der Untersuchung stehen zwei Fragestellungen:
Wie hoch ist der Bevölkerungsanteil der einzelnen LGBTIA-Teilgruppen in den jeweiligen Ländern?
Welche Definitionen und Erhebungskriterien liegen diesen Schätzungen zugrunde?
Die Ergebnisse werden tabellarisch, visuell und narrativ aufbereitet, um sowohl Wissenschaft, Politik als auch queere Communitys bei ihrer Arbeit mit verlässlichen, vergleichbaren Daten zu unterstützen.
Das Projekt wird von der Beratungsstelle geschlechtliche Vielfalt e.V. in Göppingen finanziert. Die beteiligten Wissenschaftler:innen arbeiten ehrenamtlich und werden im Rahmen eines offenen Peer-Review-Prozesses von Aktivist:innen und Fachpersonen unterstützt.