Projekt: Adultismus gegenüber trans Kindern im familiären, schulischen und medizinischen Kontext: Ein JBI Scoping Review

Ziel des Projekts ist es, systematisch zu untersuchen, wie adultistische Haltungen das Leben von trans und nicht-binären Kindern beeinflussen – insbesondere im familiären, schulischen und medizinischen Kontext. Adultismus bezeichnet die strukturelle Herabsetzung und Bevormundung junger Menschen durch Erwachsene. Im Fall transgeschlechtlicher Kinder kann dies bedeuten, dass ihre geschlechtliche Existenz  infrage gestellt, ihre Bedürfnisse ignoriert oder ihre Entscheidungsfähigkeit  eingeschränkt wird.

Das Review-Projekt will bestehende wissenschaftliche Literatur zu diesen Formen struktureller Diskriminierung auswerten und kartieren. Im Fokus stehen sowohl psychische Auswirkungen (wie Depression, Angst oder Suizidalität) als auch der Zugang zu affirmierender Unterstützung (z. B. soziale oder medizinische Transition). Darüber hinaus sollen Überschneidungen mit anderen Diskriminierungsformen wie Rassismus oder Klassismus berücksichtigt werden.

Einbezogen werden sowohl qualitative als auch quantitative Studien, theoretische Arbeiten, Praxisberichte, NGO-Publikationen sowie graue Literatur. Die Zielgruppe der untersuchten Arbeiten umfasst trans Kinder bis 14 Jahre sowie Eltern, Lehrkräfte und medizinisches Personal – sofern deren Haltung adultistische oder affirmierende Wirkung entfaltet.

Methodisch basiert das Projekt auf der bewährten Scoping-Review-Methodologie des Joanna Briggs Institute (JBI) und folgt den PRISMA-ScR-Richtlinien. Die systematische Literatursuche erfolgt in internationalen wissenschaftlichen Datenbanken sowie gezielt in der grauen Literatur. Die Ergebnisse werden tabellarisch, thematisch und visuell aufbereitet, um sowohl Forschungslücken als auch Handlungsmöglichkeiten sichtbar zu machen.

Bedeutung des Projekts: Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, besser zu verstehen, wie strukturelle Machtverhältnisse die Lebensrealitäten von trans Kindern prägen – und wie affirmierende Praxis aussehen kann. Sie bieten eine fundierte Grundlage für politische, pädagogische und medizinische Debatten über den Schutz und die Unterstützung geschlechtlicher Selbstbestimmung im Kindesalter.