Abstract: Traumasensibler Ansatz zur Stärkung trans Kinder – jenseits pathologisierender Behandlung

Trans Kinder und Jugendliche sind besonders vulnerabel gegenüber gesellschaftlich vermittelten Traumata. Ihre Kongruenz- und Transitionsglück sind oft nicht dauerhaft stabil, weil sie durch transfeindliche Mikro- und Makrotraumata untergraben werden. Ein traumasensibler Ansatz, wie ihn Bessel van der Kolk (körperbasiertes Trauma-Gedächtnis) und Pete Walker (Umgang mit komplexer PTBS aus Kindheitserfahrungen) vertreten, kann hier gezielt gegensteuern – und ist herkömmlich pathologisierenden Therapiekonzepten deutlich überlegen.

  • Glücklichsein kann nachhaltig entstehen, wenn traumabedingte Erstarrung, Scham und Selbstentfremdung über körperliche, kreative und zwischenleibliche Verfahren (z. B. somatische Achtsamkeit, innere Kind-Arbeit) aufgeweicht werden.
  • Altruistische Lebensqualität wird möglich, wenn Kinder lernen, dass ihre Reaktionen Überlebensstrategien waren – und sie heute andere, mitfühlende Beziehungen gestalten dürfen.
  • Solidarische Lebensqualität entsteht, wenn Selbstheilung nicht isoliert, sondern eingebettet in Beziehung und Gemeinschaft geschieht – inklusive Empowerment und Grenzschutz.

Bezug zum JBI-Modell:

Der traumasensible Zugang entspricht dem JBI-Verständnis von evidenzbasierter Praxis, da er:

  • das Erfahrungswissen traumatisierter trans Kinder ernst nimmt,
  • auf fundierter therapeutischer Expertise (körper-, bindungs- und entwicklungsorientiert) basiert,
  • und Evidenz nutzt, ohne normierende oder stigmatisierende Diagnosen zu verfestigen.

Statt Kontrolle und Diagnose tritt Resonanz, Regulierung und die Wiederherstellung von Selbstwirksamkeit – Grundvoraussetzungen für nachhaltiges Wohlbefinden.